Bitterstoffe für die Verdauung


Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die in verschiedenen Pflanzen vorkommen und ein wichtiger Teil ihres Abwehrsystems sind. Damit schützen sie sich vor Fressfeinden, da die meisten Tiere den bitteren Geschmack ebenso wenig mögen wie wir Menschen.

Bittere Lebensmittel meiden wir als evolutionäre Schutzfunktion instinktiv, um uns davor zu schützen, Giftiges zu verzehren. Nicht alles Bittere ist aber auch giftig. Viele Pflanzen enthalten natürliche Bitterstoffe, die sogar sehr wohltuend für unser Wohlbefinden sein können.

Bitterstoffe in Kräutern, Gemüse oder auch vereinzelt in Obst sind wertvoll für unsere Verdauung. Durch die verstärkte Produktion von Speichel und Magensaft kann Nahrung besser zerlegt und Nährstoffe besser verwertet werden. Dadurch wird auch der (Fett)Stoffwechsel angeregt, was wiederum beim Abnehmen helfen kann.

Darüber hinaus haben Bitterstoffe noch weitere Pluspunkte: sie regulieren den Säure-Basen-Haushalt, lindern Magen- und Darmbeschwerden, stärken die Abwehrkräfte, können Fieber senken und entspannend wirken. Da Bitteres den Appetit hemmt, haben die Stoffe einen regulierenden Effekt auf das Sättigungsgefühl und den Appetit, was auch das Verlangen nach Süßem senkt.

Besonders bewährte Bitterstoffe:

  • Schafgarbe: unterstützt die Ausscheidungsfunktion der Nieren, erleichtert die Verdauung und wirkt als Frauenkraut entkrampfend
  • Zitronen-/Melisse: beruhigt als Tee die Nerven und den Verdauungstrakt
  • Fenchelsamen: in Tee hilfreich bei Blähungen und entkrampfend
  • Löwenzahn: unterstützt bei Entgiftungsprozessen die Leber, die Wurzeln können auch als Kaffeeersatz dienen
  • Anis: unterstützt den Verdauungssaftfluss, hilft bei Blähungen und der Verdauung
  • Beifuss: ist als Tee, geräuchert oder als Tinktur traditionelles Hausmittel u.a. um den Appetit zu regulieren und als Frauenkraut
  • Enzian: ist als eine der stärksten Bitterstoffpflanzen ein traditioneller Verdauungshelfer
  • Galgant: die Wurzel fördert die Verdauungssäfte und wirkt entkrampfend
  • Versteckte Bitterstoffe sind auch in einigen Kräutern, die durch starke ätherische Öle überdeckt werden, z.B. Pfefferminze.

In Deutschland gibt es unendlich viele Wildkräuter, die voller Bitterstoffe und anderer Nährstoffe stecken. Du kannst Deine Kräuter natürlich selbst sammeln. Wichtig dabei ist allerdings, dass Du dich vorab mit den Pflanzen vertraut machst, bevor Du sie verzehrst.

Einfach geht es mit den sogenannten Bittertropfen, mit denen Du die geballte Bitterkraft hochdosiert bekommst. Mit ein paar Tropfen im Tee oder Glas Wasser versorgst Du deinen Körper mit wertvollen Inhaltsstoffen. Bitterkräuter oder Bittertropfen in Deinen Smoothie erhöhen sogar den Nährstoffgehalt.

Bitterstoffe sind zudem auch in vielen Lebensmitteln enthalten, wobei das Bittere teilweise aus Nahrungsmitteln herausgezüchtet wurde.

Bitterstoffe sind unter anderem in diesen Lebensmitteln enthalten:

  • Artischocken
  • Löwenzahn, vor allem die Stiele
  • Radicchio, Chicorée, Rucola
  • Kaffee
  • Schokolade mit möglichst hohem Kakaoanteil
  • Rosenkohl, Grünkohl, Fenchel, Linsen, Kohlrabi, Auberginen
  • Zitrusfrüchten
  • Oliven
  • Ingwer
  • Kurkuma, Thymian, Estragon, Zimt
  • Senf
  • Brennnessel
  • Grüner Tee
  • Bier (Hopfen)


Fazit: Wenn Du deiner Leber, Galle, Magen, Darm und dem Immunsystem etwas Gutes tun willst, solltest Du mehrmals pro Woche Bitterstoffe zu Dir nehmen.