Fünf Mythen über das Immunsystem


Unser Immunsystem schützt uns rund um die Uhr vor Bakterien, Viren und Co. – sogar im Schlaf. Es kann fremde von körpereigenen Substanzen unterscheiden und ordnet ein, welche davon gefährlich sind und welche nicht. Das Immunsystem besitzt am gesamten Körper Stationen, die miteinander kommunizieren, Fremdkörper aufspüren und eliminieren.

Dabei gibt es auch immer wieder Mythen darum, wie unser Immunsystem positiv oder negativ beeinflusst werden kann. Doch was davon ist richtig?


Mythos 1: Vitamin C schützt vor Erkältungen.

Diese Aussage ist falsch. Vitamin C kann keine Erkältungen verhindern, allerdings kann es die Dauer einer Erkältung etwas verkürzen. Was jedoch stimmt: Vitamin C ist lebenswichtig. Es ist am Aufbau vieler körpereigener Substanzen beteiligt und stärkt die Abwehrkräfte.

Unser täglicher Vitamin C-Bedarf liegt bei 100 mg (besonders in Paprika, Kiwi, Zitrone oder Fenchel enthalten). Bei Erkältungen ist der tägliche Bedarf höher. Aber auch andere Vitamine und Spurenelemente sind für das Immunsystem wichtig, wie z.B. Vitamin A, B6, B12, D, Zink, Kupfer, Selen und Eisen. Achte darauf, nicht kurzfristig Vitamine einzunehmen, sondern den Körper langfristig durch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung zu unterstützen.


Mythos 2: Kälte begünstigt Erkältungen.

Auch diese Aussage ist falsch. Medizinisch gesehen gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältungen. Erkältungen werden durch Krankheitserreger (Viren) verursacht. Kälte kann jedoch eine Infektion begünstigen, wenn der Körper bereits gegen Krankheitserreger ankämpft. Ein wichtiger Grund für Erkältungen im Winter ist, dass man sich häufig in beheizten und schlecht gelüfteten Räumen aufhält. Wärme trocknet die Schleimhäute aus und Erreger können sich leichter verbreiten.


Mythos 3: Regelmäßige Saunagänge stärken das Immunsystem.

Das ist richtig. Regelmäßige Saunagänge (ca. 1x pro Woche) sind gesund: Organsysteme und Stoffwechsel werden angeregt und die Abwehrkräfte werden gestärkt. Zusätzlich hat ein Saunabesuch eine entspannende Wirkung. Bei Krankheitssymptomen solltest Du jedoch unbedingt pausieren.


Mythos 4: Ein kleiner Schlafmangel hat keine Auswirkung auf das Immunsystem.

Das stimmt nicht. Denn im Schlaf läuft unser Immunsystem auf Hochtouren. Die Zahl der natürlichen Abwehrzellen steigt im Schlaf deutlich an. Je tiefer und erholsamer der Schlaf ist, desto mehr Immunabwehr wird aufgebaut. Schlechter Schlaf erhöht Produktion des Stresshormons Cortisol, das die Abwehrkraft schwächt. Deshalb hat jede Schlafstörung negativen Einfluss auf das Immunsystem und begünstigt dadurch Erkältungen.


Mythos 5: Ist das Immunsystem geschwächt, sollte auf Kaffee verzichtet werden.

Das stimmt nicht. Kaffee füllt den Flüssigkeitshaushalt auf, auch wenn Koffein enthalten ist. Die positive Wirkung des Koffeins: Es verengt die Gefäße und wirkt schmerzlindernd. Dennoch solltest Du auf die Menge achten und auch Wasser, Kräuter- und Früchtetee trinken, um auf die empfohlene Flüssigkeitsmenge (mindestens 1,5 Liter) zu kommen. Besonders bei einer Erkältung ist es wichtig, viel zu trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten.


Fazit:

Um Dein Immunsystem zu stärken, solltest Du Dich ausgewogen ernähren, regelmäßig bewegen, für ausreichend Ruhe und Entspannung sorgen, Spaziergänge an der frischen Luft unternehmen und für einen erholsamen Schlaf sorgen.